Fasten- und Ostergarten

Wir können gemeinsam einen kleinen Garten basteln.

Ausgang: Ein Tablett mit Sand. Noch ist der Garten wüst und leer, aber das wird sich bald ändern.
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1. TAG:
Nimm ein kleines Schüsserl, gib Asche hinein und stelle sie in den Garten in die linke vordere Ecke. Greife vorsichtig in die Asche und überlege, wie sie sich anfühlt. Sie verändert auch deine Hand, denn deine Finger sind jetzt sicher schmutzig. 

Früher wurden die Felder der Bauern mit Asche bestreut, das war der Dünger für die Erde. Das bedeutet, dass mit Hilfe der Asche wieder etwas Neues entstehen konnte. Aus der Asche haben die kleinen Pflanzen wieder Kraft bekommen. Aus etwas Altem, das nicht mehr gebraucht wurde, entstand etwas Neues.

Hier ist eine passende Stelle aus der Bibel dazu:  Eph 4,21-24
Was Jesus wirklich von uns erwartet, habt ihr gehört – ihr seid es ja gelehrt worden: Ihr sollt euer altes Leben wie alte Kleider ablegen. Folgt nicht mehr euren Leidenschaften, die euch in die Irre führen und euch zerstören. Lasst euch in eurem Denken verändern und euch innerlich ganz neu ausrichten. Zieht das neue Leben an, wie ihr neue Kleider anzieht. Ihr seid nun zu neuen Menschen geworden, die Gott selbst nach seinem Bild geschaffen hat. Jeder soll erkennen, dass ihr jetzt zu Gott gehört und so lebt, wie es ihm gefällt.

 Bete gemeinsam mit deiner Familie:
Guter Gott,
die Asche ist ein Zeichen für einen Neubeginn.
Ich vertraue dir und deshalb darf in mir etwas Neues wachsen.
Du hältst deine Hand über mich und hilfst mir, das Gute in mir zu entdecken.
Amen.
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2. TAG
Nimm ein paar Murmeln oder Glassteine und schau damit ins Licht. Beobachte, wie sich die Sonne spiegelt und wie die Steine durch das Licht funkeln und leuchten – wie Edelsteine.

Mit Gott können wir leuchten wie Edelsteine im Licht.
Lege die Glassteine/Murmeln rund um das Schüsserl mit Asche.
Hier ist eine passende Stelle aus der Bibel dazu: Mt 5,14.16:
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Bete gemeinsam mit deiner Familie:
Lebendiger Gott,
wie das Licht den Edelstein erleuchtet,

so willst du in unserem Leben für uns leuchten und uns zum Leuchten bringen.
Du bist dort zu Hause, wo die Güte und die Liebe wohnen.
Ich möchte, dass auch du in mir zu Hause bist.
Amen.

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3. TAG
Suche dir einen großen und mehrere kleine Steine. Nimm sie in deine Hand und spüre ihre Oberflächen. Sind sie rau oder glatt, kühl oder warm? Wo hast du sie gefunden? Kann es sein, dass schon einmal jemand drüber gestolpert ist? Wofür kann man sie brauchen?
Steine, die im Weg herumliegen, sind Zeichen für Mutlosigkeit, wenn uns etwas nicht gelingt, wenn wir mit anderen Menschen nicht gut auskommen, wenn uns etwas schwer fällt. Jesus will uns immer wieder neuen Mut geben, Mut, Schwierigkeiten zu überwinden, Mut, das Reich Gottes zu suchen.
Vielleicht hast du ein Problem, vielleicht ist etwas schwierig für dich, dann kannst du es auf die Steine schreiben (auf die Unterseite) und sie in die rechte hintere Ecke deines Garten legen.
Hier ist eine passende Bibelstelle dazu: Mk 1,14-15:
Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! 
Bete gemeinsam mit deiner Familie:
Guter Gott,
du hilfst uns über Stolpersteine hinweg.
Jeden Tag und jede Stunde meines Lebens achtest du auf mich
und wirst nicht müde mich zu behüten.
Ich danke dir dafür.
Amen.

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4. TAG
Vielleicht findest du ein kleines Pflänzchen mit Blüten oder Blütenknospen. Wenn es noch nicht in einem Blumentopf ist, bitte setze es ein. Stelle den Blumentopf mit der Pflanze in die linke hintere Ecke. Damit diese Pflanze wachsen kann, braucht sie Wasser und Licht. Gieße sie regelmäßig und stelle deinen Garten ins Licht (ans Fenster,…)
Auch in unserem Leben muss manchmal etwas wachsen: Geduld, Kraft, Aufmerksamkeit,… Es ist nicht immer leicht. Gut ist es aber, dass wir wissen, dass Gott uns in schwierigen Zeiten nicht alleine lässt. Er ist immer für uns da.
Bete gemeinsam mit deiner Familie folgendes Gebet aus der Bibel (nach dem Psalm 139):
Gott du bist bei mir, du lässt mich nicht allein.
Du kennst mich, du weißt, wie es in mir aussieht.
Du weißt ob ich fröhlich bin oder traurig, ängstlich oder mutig.
Danke, lieber Gott. 
Amen.

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5. TAG
Nimm einige Weizenkörner (wenn du keine Weizenkörner hast, kannst du auch gerne Sonnenblumenkörner oder auch Kressesamen nehmen!) in die Hand. Vielleicht hast du auch noch irgendwo Ähren. Nimm eine kleine Schale mit feuchter Erde, lege die Weizenkörner dort hinein und stelle die Schale rechts neben den Blumentopf in deinen Garten. Schau den Körnern beim Wachsen zu, und halte die Erde feucht.
Das Weizenkorn ist ein Zeichen für die Auferstehung. (Auferstehung ist schwierig zu verstehen, aber du weißt ja, dass Jesus nicht tot ist, sondern immer noch bei uns ist. Das ist mit Auferstehung gemeint.) Das Korn fällt in die Erde, es wächst und bringt viele neue Körner hervor. Für uns Menschen sind sie nützlich, weil daraus Mehl gemahlen wird und so können wir Brot backen und essen. Hier ist ein passender Satz aus der Bibel: Joh 12, 24:
Das Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, bringt reiche Frucht.
Bete gemeinsam mit deiner Familie:
Lebendiger Gott,
du hast Jesus nicht im Tod gelassen. Du hast ihn auferweckt und an deine Seite geholt.
Schon heute teilen wir die Freude darüber, dass Jesus auch noch nach seinem Tod
ganz nah bei uns ist und unser Leben begleitet.
Amen.
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6. TAG
Bemale ein ausgeblasenes Ei und lege es in deinen Garten. Wenn du fertig bist, bitte jemanden, der dir folgende Legende vorliest: Als der Kaiser von Rom in Alexandria zu Besuch war, ließ er Katharina, die Königstochter zu sich rufen. Er hatte gehört, dass sie Christin war. Sie musste ihm Geschichten von Jesus erzählen. Als Katharina erzählte, dass Jesus gestorben war und nach drei Tagen wieder auferweckt worden war, lachte der Kaiser und sprach: „Das glaube ich erst, wenn du aus einem Stein Leben erwecken kannst.“ Katharina  grübelte lange, bis ihr der rettende Gedanke kam. Sie nahm ein beinahe ausgebrühtetes Ei und zeigte es dem Kaiser. In diesem Augenblick klopfte das Küken von innen ein Loch in die  Schale. Gespannt schaute der Kaiser zu, wie das Tier schlüpfte. „Es sah aus wie tot“, sagte Katharina, „und doch ist es lebendig!“
Man erzählte sich, dass der Kaiser danach sehr nachdenklich geworden sei. Vielleicht magst du noch mehrere Eier verzieren und in deinen Garten oder in deine Wohnung legen. Bete gemeinsam mit deiner Familie:
Guter Gott,
aus dem Samenkorn wird eine Pflanze, aus dem Ei ein Küken.
Das scheinbar Wertlose macht du zum Anfang neuen Lebens.
Dafür danken wir dir.
Amen.
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PALMSONNTAG
Palmkätzchen sind weich und pelzig. Nimm kleine Palmkätzchenzweigerl und streiche mit den Fingern darüber, fühle ihre Wäre, spüre, wie sanft sie sind und lege sie dann in den Garten.
Die grauen Kätzchen der Salmweide (so heißt die Pflanze, von der sie kommen) gehören zu den ersten, die sich im Frühjling von der Wärme der Sonne hervorlocken lassen. Deshalb gelten sie als Zeichen des Lebens und des Sieges über den Tod.Hier ist eine passende Bibelstelle dazu: Lk 19,35-38:
Die Jünger führten den Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus. Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe!
Bete gemeinsam mit deiner Familie:
Hosianna, Hosianna,
du bist wunderbar!
Hosianna, Hosianna,
du bist für uns da!

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Mein kleiner Sohn hat die Blumen herausgerissen, deshalb sind es jetzt andere

GRÜNDONNERSTAG:
An diesem Tag hat Jesus damals mit seinen Freunden das Abschiedsmahl gegessen. Um ihnen zu zeigen, wie wichtig sie ihm sind, wusch er ihnen die Füße. Nimm ein kleines Stück weißen Stoff oder ein Papiertaschentuch und lege es in deinen Garten
Viele Christen essen am Gründonnerstag nach alter Tradition Grünes. Der Name des Tages kommt aber vermutlich von „Grienen“. Das ist Mittelhochdeutsch und heißt „wimmern“ oder „weinen“.

Hier ist ein Spruch aus der Bibel: Lk 22,19:
Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!

Bete gemeinsam mit deiner Familie:
Miteinander teilen
Aufeinander hören
Zueinander kommen
Einander die Hand geben
In die Arme schließen
Tun, wie er uns getan.
Amen.

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KARFREITAG:
Suche dürre Zweigerl, die du mit Bast oder Spagat zu einem Kreuz bindest. Stelle das Kreuz zu den Steinen rechts hinten in den Garten.
Am Todestag Jesu denken wir an jene Menschen, die arm sind, die Hunger leiden, die zu Unrecht im Gefängnis sind, die traurig sind, weil jemand Lieber gestorben ist, die krank sind,…

Bete gemeinsam mit deiner Familie, bitte einen Erwachsenen, dass er eine Kerze anzündet (lass diese Kerze gleich im Garten rechts vorne stehen):
Guter Gott,
begleite uns auf unserem Weg, auch in schwierigen Zeiten.
Schenke uns Kraft, wenn wir mutlos sind.
Öffne uns Augen und Ohren für die Menschen, die uns brauchen.
Hilf uns zu erkennen, welche Dinge wir ändern können.
hilf uns auszuhalten, was sich nicht ändern lässt.
Begleite uns auf unserem Weg, auch in schwierigen Zeiten.
Amen.
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OSTERSONNTAG:
Suche Blumen, Blüten, Blütenblätter, Stifte oder Wachs zum Kerze verzieren.
Schmücke das Kreuz mit den frischen Blumen!
Verziere die Kerze so bunt es dir gefällt!

Hier ist eine passende Stelle aus der Bibel: Lk 24,1-12:
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es waren Maria Magdalena, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden (dort liegen). Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.

Bete gemeinsam mit deiner Familie:
Lebendiger Gott,
auf dich ist Verlass. In der dunkelsten Stunde lässt du uns nicht allein.
Du holst uns heraus aus jeder Verzweiflung.
Du schenkst neue Wege und Möglichkeiten.
Du bist immer mit uns auf dem Weg und begleitest uns in jeden neuen Tag.
Darum dürfen wir voll Freude singen und jubeln: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
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